China Speed vs Made in Germany

Dass Chinesen gerne eine Karaoke-Anlage im Auto haben, war eine amüsante Randbemerkung in unserem expertalis Webinar „China Speed vs. Made in Germany“, das wir gemeinsam mit Christoph Weber und Uwe Misselbeck durchgeführt haben.

Die beiden ausgewiesenen Experten und Kenner des chinesischen Marktes haben uns und den Webinar-Teilnehmer:innen zudem aufgezeigt, wie mittelständische Unternehmen in Deutschland gerade in den Bereichen Organisation, Technologie sowie People & Culture mit dem Phänomen „China Speed“ umgehen und es zu ihrem Vorteil nutzen können.

Sehen Sie hier eine Zusammenfassung der prägnantesten Unterschiede zwischen „China Speed“ und „Made in Germany“:

Diese spannenden Einsichten in die chinesische Denkweise im Business tragen maßgeblich dazu bei zu verstehen, dass mittelständische Unternehmen in Deutschland die Agilität und Geschwindigkeit chinesischer Wettbewerber als Chance zur Weiterentwicklung begreifen sollten.

Christoph Weber, General Manager von AutoForm in China, Workshopleiter der Automobilindustrie bei der Deutsch-Chinesischen Handelskammer in Shanghai sowie Gründungsmitglied der Internationalen Koalition für intelligente Fertigung, fasste dies folgendermaßen zusammen:

„Es gibt in Deutschland großartige Firmen und Ingenieurskunst, die etwas wert und in China nach wie vor angesehen sind/ist. Das sollten wir als große Chance begreifen und vielleicht unsere Sicht, die oft zu sehr auf Probleme fixiert ist, ändern. 

Und wir sollten den eigenen Mitarbeitenden mehr Vertrauen schenken und gemeinsam pragmatischer handeln und Dinge projektbezogen lösen anstatt in Silos zu denken und zu handeln.“

Bekräftigt wurde dies von Uwe Misselbeck, ehemaliger Personalleiter des Betonpumpenherstellers Putzmeister, der 2012 an den chinesischen Baumaschinenkonzern Sany verkauft wurde: 

„Wir müssen raus aus unserer Lethargie, die Mitarbeitenden aus der Komfortzone holen, denn China Speed ist eben zu weiten Teilen auch German Slowness. Außerdem sollten wir von unserem Perfektionismus Abstand nehmen. Bei einem Ford Mustang interessiert doch keinen das Spaltmaß, den kaufen auch Deutsche, weil sie ihn toll finden. 

Uns muss zudem klar sein, dass der Großteil der deutschen Kunden nicht mehr so loyal ist wie früher. Und das hat natürlich Konsequenzen, wenn es darum geht, Produkte schneller zu entwickeln.“

Herzlichen Dank an unsere großartigen Experten und Teilnehmer:innen, die ihre persönlichen Erfahrungen mit uns geteilt haben. Wir alle sind zum Nachdenken angeregt worden und betrachten China von nun an mit anderen Augen.